mit ihrer arbeit untersucht anna sokolova die unterscheidung zwischen verbaler und nonverbaler textwahrnehmung und zwischen verstehen und fühlen: ein text wird auf eine wasserschicht projiziert. die größe der buchstaben und die geschwindigkeit ihres scrolling erlaubt es dem zuschauer nicht, den text als ganzes zu lesen bzw. ihn durchzulesen. die installation richtet sich an den intuitiven wunsch des zuschauers, eine hand in das wasser zu tauchen und das bild des textes zu berühren. jede bewegung der hand im wasser provoziert eine veränderung der geschwindigkeit des textflusses. so ist es möglich, eine für das lesen komfortable geschwindigkeit zu entdecken und einige textfragmente herzustellen, doch es ist schwer, den ganzen text zu lesen. der text ist innerhalb des projektionssystems „versteckt“, welches ihn sowohl reproduziert als auch als ein interface für die interaktion mit ihm dient. diese interaktion ermöglicht es dem zuschauer, den text zu fühlen und zu verstehen, ohne ihn zu lesen, ein bild von seinem inhalt zu erfassen.
FESTIVAL FÜR DIGITALE KUNST, MUSIK
UND GEGENWARTSKRITIK
SCREENSHOTS DIGITALER KULTUR:
PHÄNOMENE UND POSITIONEN, DIE
SICH UNTER DEM EINFLUSS DER
DIGITALISIERUNG IN UNSERER KULTUR
ENTWICKELN.
SCHIRMHERR: OBERBÜRGERMEISTER DR. STEPHAN KELLER