FILIPE VILAS-BOAS
„r.i.p. (rest in privacy)“
marmor mit gravur, farbe, grabblumen
2019
mit „rest in privacy“ greift der in paris lebende künstler filipe vilas-boas religiöse traditionen auf und verfremdet sie für seine eigenen zwecke – ähnlich wie bei der performance „carrying the cross“, die auf der digitale 2020 gezeigt wurde. in der christlichen tradition ist ein grab mit gedenkstein ein zeichen für die lieben, die nicht mehr unter uns weilen. so lädt filipe vilas-boas mit dieser installation dazu ein, den untergang der privatsphäre zu betrauern. unsere privatsphäre, insbesondere die in unserem digitalisierten alltag mit e-mails, sozialen medien und webcams an jedem laptop und handy, ist seit jahren zunehmend ungeschützt. die liste unserer täglichen handlungen, bei denen unsere privatsphäre, unser recht, unsere intimsten oder alltäglichsten momente unter druck geraten, reicht von der groß angelegten überwachung von us-bürgern durch die nationale sicherheitsbehörde der usa (nsa) bis hin zu online-diensten, die wir - unwissentlich - mit daten über unser persönliches surfverhalten bezahlen.
FESTIVAL FÜR DIGITALE KUNST, MUSIK
UND GEGENWARTSKRITIK
SCREENSHOTS DIGITALER KULTUR:
PHÄNOMENE UND POSITIONEN, DIE
SICH UNTER DEM EINFLUSS DER
DIGITALISIERUNG IN UNSERER KULTUR
ENTWICKELN.
SCHIRMHERR: OBERBÜRGERMEISTER DR. STEPHAN KELLER