Google Plus, kurz G+, war ein soziales Netzwerk von Google LLC. Es wurde 2011 gestartet. Ziel war es, die Online-Kommunikation zu verbessern.
Nur 88 Tage nach dem Start hatte Google Plus 40 Millionen Nutzer. Im März 2012 erreichte es 100 Millionen aktive Usern.
Im Mai 2013 war Google Plus das zweitgrößte soziale Netzwerk. Trotz beeindruckendem Wachstum konnte es sich nicht gegen Facebook durchsetzen. Am 2. April 2019 wurde es für private Nutzer eingestellt.
Doch einige Funktionen von Google Plus leben in Google My Business für Unternehmen weiter.
Wichtige Erkenntnisse
- Google Plus war das zweite größte soziale Netzwerk weltweit im Jahr 2013.
- Innerhalb von 88 Tagen nach dem Start erreichte Google Plus 40 Millionen registrierte Nutzer.
- Ende 2012 zählte Google Plus 500 Millionen Nutzer, davon 135 Millionen aktiv.
- Google Plus wurde am 2. April 2019 für Privatnutzer eingestellt, einige Funktionen leben in Google My Business weiter.
- Google Plus bot innovative Funktionen wie Circles zur Kontaktorganisation und Google Hangouts für Videokonferenzen.
Die Geschichte von Google+
Google+ startete am 28. Juni 2011 nur für Einladungsberechtigte. In zwei Wochen hatte die Plattform 10 Millionen Nutzer. Nach einem Monat waren es schon 25 Millionen.
Bis Oktober 2011 waren es 40 Millionen Nutzer. Zum Jahresende 2011 hatte Google+ 90 Millionen registrierte Konten.
Die Nutzer verbrachten jedoch nur 3-5 Sekunden pro Tag auf der Plattform. Facebook hatte zu dieser Zeit bereits 750 Millionen Nutzer. Google+ konnte so nicht mit dem Marktführer mithalten.
Wichtige Meilensteine der Plattform
- September 2011: Google+ wurde für alle Nutzer geöffnet
- Ende 2012: 500 Millionen registrierte Nutzer
- 2018: Datenpanne mit 500.000 betroffenen Konten
- Dezember 2018: Weitere Sicherheitslücke mit 52,5 Millionen betroffenen Nutzern
Der Weg zur Einstellung
Trotz hoher Nutzerzahlen erfüllte Google+ die Erwartungen nicht. Viele sahen es als „digitale Geisterstadt“.
Im Oktober 2018 kündigte Google die Schließung der Verbraucherversion an. Diese wurde im April 2019 umgesetzt.
Gründe für das Scheitern waren der erzwungene Beitritt und das Fehlen eines einzigartigen Mehrwerts. Auch die geringe Nutzerbindung und Probleme bei der Produkteinführung spielten eine Rolle. Am Ende stand die Einstellung nach acht Jahren.
Kernfunktionen und Features
Google+ war mehr als ein einfaches soziales Netzwerk. Es hatte viele Funktionen, die das Nutzererlebnis verbesserten. Ein wichtiges Feature war die Circles-Verwaltung, die es Nutzern ermöglichte, Kontakte zu organisieren.
Mit Hangouts konnten Nutzer einfach Videochats machen. So konnten sie sich sozial austauschen.
Google+ hatte auch Sparks, einen personalisierten Nachrichten-Feed. Nutzer konnten Fotos und Bilder leicht verwalten. Der +1 Button half, Inhalte zu empfehlen. Google+ Local bot Infos zu Orten wie Bewertungen und Öffnungszeiten.
Google+ kombinierte Funktionen von Google-Diensten mit neuen Social-Media-Elementen. Ziel war es, Nutzern ein umfassendes Erlebnis zu bieten. So sollten alle wichtigen Online-Aktivitäten an einem Ort sein.
Funktion | Beschreibung |
---|---|
Circles | Kontaktverwaltung und Zielgruppenbildung |
Hangouts | Videokonferenzen und Instant Messaging |
Sparks | Personalisierter Nachrichten-Feed |
Foto-Verwaltung | Einfaches Hochladen und Teilen von Bildern |
+1 Button | Empfehlungssystem für Inhalte |
Google+ Local | Ortsbezogene Informationen und Bewertungen |
Google+ wollte ein zentraler Ort für digitale Vernetzung und Interaktion sein.
Google Plus im Detail
Google+ hatte eine einfache Benutzeroberfläche. Der Hauptfeed zeigte Beiträge, Fotos und Aktivitäten von Freunden. Nutzer konnten leicht Inhalte teilen, indem sie Kreise nutzten.
Benutzeroberfläche und Navigation
Die Oberfläche von Google+ war einfach zu bedienen. Es gab einen Aktivitäts-Stream, ein Nutzerprofil und Tabs für Fotos und Kreise. So konnte man sich schnell durch die Plattform bewegen.
Integration mit anderen Google-Diensten
Google+ war eng mit anderen Google-Diensten verbunden. Man konnte Konten wie Gmail und YouTube leicht mit Google+ verbinden. So nutzte man alle Google-Angebote ganzheitlich.
Soziale Interaktionsmöglichkeiten
- Teilen von Beiträgen und Inhalten
- Kommentieren und Diskutieren innerhalb der Kreise
- Vergeben von +1-Bewertungen (ähnlich zu „Gefällt mir“)
- Nutzung von Hangouts für Videochats und Online-Meetings
Google+ bot viele Möglichkeiten, sich sozial zu verbinden. Nutzer tauschten sich aktiv aus und nutzten die Plattform für Austausch.
Die Circles-Technologie
Google+ hatte eine besondere Funktion namens Circles. Nutzer konnten ihre Kontakte in Gruppen teilen. So konnten sie Informationen gezielt teilen, ohne dass alle Kontakte es sehen mussten.
Mit Circles konnten Nutzer Kreise für Familie, Freunde und Kollegen erstellen. Sie konnten Kontakte in mehrere Kreise einordnen. Das half, Kontakte besser zu organisieren und die Privatsphäre zu schützen.
Es war einfach, einen neuen Kreis zu erstellen. Man musste nur auf den „Circles“-Tab klicken und Kontakte hinzufügen. Man konnte auch Kontakte in bestehende Kreise einfügen, indem man Emailadressen und Namen eingab.
Jahr | Anzahl Google+ Nutzer |
---|---|
2011 (2 Wochen nach Launch) | 10 Millionen |
2011 (1 Monat nach Launch) | 25 Millionen |
2011 (Ende) | 90 Millionen |
2019 | 200 Millionen |
Die Möglichkeit, individuelle Google+ Circles zu erstellen, war ein großer Vorteil. Trotz anfänglichem Wachstum, konnte Google+ nicht mit anderen Netzwerken konkurrieren.
Hangouts und Videokonferenzen
Google Hangouts war ein beliebter Ort für Videokonferenzen und Live-Streaming. Es unterstützte bis zu 10 Teilnehmer gleichzeitig. Mit Hangouts on Air konnten Nutzer öffentliche Streams starten. Außerdem wurden Streams direkt auf YouTube gespeichert.
Features der Hangouts
Obwohl Hangouts nicht mehr existiert, hat Google Meet viele seiner Funktionen übernommen. Nutzer können dort bis zu 100 Personen in einem Videoanruf haben. Für bis zu 60 Minuten sind diese Anrufe kostenlos.
Google Meet bietet auch Premium-Funktionen. Dazu gehören Studio-Beleuchtung und Rauschunterdrückung. Es gibt auch Ideenwerkzeuge wie Umfragen und Breakout-Räume. Meetings können bis zu 24 Stunden dauern und werden aufgezeichnet.
Unterschiede zu anderen Videochat-Diensten
Google Meet ist einzigartig, weil es so gut mit Google arbeitet. Nutzer können Meetings einfach aus ihrer Google-Umgebung starten. Es bietet auch hohe Sicherheit durch Verschlüsselung.
„Google Meet ist Googles aktuelle Plattform für virtuelle Meetings und Webinare und bietet eine Reihe von Premium-Funktionen für Unternehmen.“
Google Meet ist eine starke und flexible Lösung für Videokonferenzen. Es eignet sich für jeden, von Einzelpersonen bis zu großen Firmen.
Google Plus für Unternehmen
Google+ bot Firmen spezielle Seiten, um ihre Marke zu zeigen. Eine große Stärke war die Verbindung zu Google My Business. So wurden Firmen in Google-Suchergebnissen besser sichtbar.
Die Circles-Technologie von Google+ half, spezielle Zielgruppen anzusprechen. Unternehmen konnten so besser mit ihren Kunden kommunizieren.
Obwohl Google+ nicht mehr existiert, können Firmen ähnliche Dinge über Google My Business machen. Dazu gehören:
- Erstellung und Verwaltung eines Unternehmensauftritts
- Anzeige von Standorten, Öffnungszeiten und Kontaktinformationen
- Veröffentlichung von Inhalten und Interaktion mit Kunden
- Analyse der Nutzerinteraktionen und Leistungskennzahlen
Mit Google My Business können Firmen ihre Marketingaktivitäten im Internet bündeln. So verbessern sie ihre Sichtbarkeit in Google-Suchergebnissen. Das hilft ihnen, weiterhin von der großen Reichweite von Google+ zu profitieren.
„Google+ war eine der am schnellsten wachsenden sozialen Netzwerke weltweit. Als Teil der Google-Familie konnte es von der großen Reichweite und dem Einfluss des Unternehmens profitieren.“
Firmen, die auf Google+ aktiv waren, können jetzt leicht zu Google My Business wechseln. So können sie ihre digitale Präsenz weiterhin aufrechterhalten. Das Unternehmensmarketing über soziale Medien für Firmen bleibt auch nach dem Ende von Google+ effektiv.
Der +1 Button und seine Bedeutung
Der Google +1 Button war wie Facebooks „Gefällt mir“ Button. Er konnte auf Websites und in Google-Suchergebnissen erscheinen. Die Anzahl der +1s könnte für die SEO-Bewertung wichtig gewesen sein, obwohl Google das nie bestätigte.
Der Button sollte die Interaktion mit Suchergebnissen steigern.
Funktionsweise und Integration
Statistiken zeigen, dass 4,5% der Websites den Google +1 Button nutzten. Das ist fast doppelt so viel wie der Twitter Share Button (2,1%) und der Twitter Instant Follow Button (1,3%).
Anzeigen, die mit +1 gekennzeichnet waren, hatten höhere Klickraten. Das zählte jedoch nicht als echter Klick.
Mit dem +1 Button konnten Nutzer Inhalte empfehlen. Eine +1-Markierung von einer Seite konnte das Sucherlebnis von Freunden beeinflussen. Das Ziel war, die Qualität und Menge des Traffics zu steigern.
Auswirkungen auf SEO
Obwohl Google die +1s nicht offiziell als Rankingfaktor bestätigte, galten sie als Signal. Sie sollten die Relevanz und Platzierung einer Seite beeinflussen. So sollten die +1s die Suche für den Nutzer personalisierter und relevanter machen.
Datenschutz und Sicherheit
Google+ gab seinen Nutzern Privatsphäre-Einstellungen, um Kontrolle über ihre Inhalte zu haben. Doch die Google+ Datenschutzpolitik wurde oft kritisiert. Besonders die automatische Erstellung von Profilen für Google-Konten war ein Problem.
Im Jahr 2018 gab es eine Datenpanne, die 500.000 Nutzerkonten betraf. Diese Panne führte zum Ende von Google+. Seitdem hat Google sein Engagement für Datensicherheit gesteigert. Er bietet nun mit Google Workspace umfangreiche Schutzmaßnahmen für sensible Informationen.
- Mehr als 99,9 % der Spam-, Phishing- und Malware-Nachrichten werden in Gmail durch künstliche Intelligenz blockiert.
- Bei Workspace werden E-Mails und Dateien in der Cloud gespeichert, nicht auf den Geräten der Endnutzer.
- Über 2 Jahre lang gab es bei Snap, seit der Nutzung von Gmail und Google Workspace, keine Kontoübernahmen.
- Nach dem Wechsel zu Gmail konnten Nutzer von Dearborn deutlich weniger Spam, Phishing und Malware feststellen.
Workspace bietet clientseitige Verschlüsselung, um Datenzugriff durch Dritte zu verhindern. Es wird regelmäßig von unabhängigen Dritten auf Sicherheits-, Datenschutz- und Compliance-Kontrollen geprüft.
Google hat aus den Erfahrungen mit Google+ gelernt. Sein Angebot an Privatsphäre-Einstellungen und Datensicherheit hat sich deutlich verbessert.
Communities und Gruppeninteraktionen
Google+ Communities waren digitale Treffpunkte für Nutzer mit gemeinsamen Interessen. Sie konnten öffentlich oder privat sein. Es gab viele Funktionen, wie Videokonferenzen und Veranstaltungsmanagement.
Das Gruppenmanagement war wichtig, um Online-Diskussionen lebendig zu halten. Moderatoren halfen dabei, den Austausch zu fördern.
Aufbau von Communities
Nutzer konnten eigene Communitys auf Google+ erstellen oder bestehende Gruppen beitreten. Die Gründung einer Community ermöglichte es, Einstellungen anzupassen. Admins und Moderatoren konnten Inhalte kuratieren und den Austausch fördern.
Verwaltung und Moderation
Admins und Moderatoren hatten viele Werkzeuge zur Verfügung. Sie konnten unangemessene Beiträge löschen und Mitglieder sperren. Sie konnten auch Diskussionsregeln einrichten.
Durch gezielte Moderation sorgten sie dafür, dass der Austausch konstruktiv war. So blieben die Google+ Communities lebendig.
Google+ Communities waren wichtig für Gruppenmanagement und Online-Diskussionen. Sie ermöglichten es Nutzern, sich auszutauschen und an Themen zu arbeiten.
„Google+ Communities waren ein wichtiges Element, um den Austausch und die Interaktion zwischen Nutzern zu fördern.“
Integration mit YouTube
Google verband Google+ mit YouTube, um Dienste näher zusammenzubringen. Nutzer konnten ihr Google+-Profil mit ihrem YouTube-Kanal verknüpfen. So wurde das Teilen von Videos einfacher.
Hangouts on Air wurden automatisch auf YouTube gestreamt und gespeichert.
Die Verknüpfung führte zu Kontroversen. Viele YouTube-Nutzer waren unzufrieden mit der Pflicht, ein Google+-Konto zu haben. Die Anzahl der Google+-Zwangsanmeldungen wuchs stark.
Nutzer klagten über schlechtere Videokommentare. Diskussionen fanden nun oft auf Plattformen wie Reddit statt. Berühmte YouTuber wie TotalBiscuit und PewDiePie schalteten die Kommentarfunktion auf ihren Kanälen ab.
„Hunderte von Tausenden von Nutzern haben ihren Unmut über Googles erzwungene Integration zum Ausdruck gebracht und die Rückkehr zu Anonymität und Datenschutz gefordert, insbesondere angesichts der NSA-Überwachungsskandale.“
Google blieb bei der Verknüpfung, auch nach heftiger Kritik. Die Verbindung blieb bis 2019 ein wichtiges Feature.
Mobile Nutzung und Apps
Google+ hatte Apps für Android und iOS. Diese Apps ermöglichten eine einfache Nutzung auf Smartphones und Tablets. Besonders auf Android-Geräten war Google+ stark integriert. Das führte zu vielen registrierten Nutzern, die aber nicht immer aktiv waren.
Die App bot Funktionen wie automatisches Hochladen von Fotos. Sie bot auch standortbasierte Dienste. So konnten Nutzer Inhalte unterwegs teilen und mit Freunden kommunizieren.
Die Android-Integration von Google+ machte es einfach, das Netzwerk in den Alltag einzubinden. Nutzer konnten ihre Aktivitäten auf Google+ mobile App-Geräten leicht integrieren.
„Die mobile Nutzung von Google+ war ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Netzwerks, insbesondere durch die enge Verzahnung mit Android.“
Google+ bot eine einfache und intuitive Nutzung, egal wo man war oder welches Gerät man nutzte.
Gründe für das Scheitern
Google+ musste leider aufgeben. Es gab viele Gründe dafür. Technische Probleme und Datenschutzbedenken machten Google+ Nutzer unsicher. Zudem stand Google+ im starken Konkurrenzdruck zu Facebook.
Technische Probleme und geringe Nutzerbindung
Ein Blogpost berichtet, dass 90 Prozent der Besucher Google+ sofort wieder gingen. Nur 10 Prozent waren regelmäßig aktiv. Ohne Werbeanzeigen war es für Google finanziell schwer, die Plattform zu erhalten.
Konkurrenzdruck durch Facebook
Google+ musste sich mit Facebook messen, der damals 2 Milliarden Nutzer hatte. Auch Instagram und Twitter hatten mehr Nutzer als Google+. Viele fanden keinen Mehrwert in Google+ und blieben bei ihren alten Netzwerken.
Plattform | Aktive Nutzer (in Millionen) |
---|---|
2.000 | |
800 | |
300 | |
Google+ | 400 |
Google+ konnte trotz Verbindungen zu anderen Google-Diensten keine starke Nutzerbindung schaffen. Im Wettbewerb mit sozialen Netzwerken verlor es die Oberhand.
„Google+ mangelte es in seinen acht Lebensjahren an Innovationen im Vergleich zu anderen Plattformen wie Snapchat, die erfolgreich waren.“
Nachfolger und Alternative Dienste
Nachdem Google+ für Privatnutzer geschlossen wurde, hat Google neue Dienste vorgestellt. Google My Business hilft Firmen, online besser sichtbar zu werden. Es ermöglicht die Verwaltung von Google-Suchen und Google Maps.
Google Workspace (früher G Suite) bietet nun mehr Kollaborationstools. Dazu gehören Gmail, Google Drive und Google Meet. Diese Tools helfen Unternehmen, besser zusammenzuarbeiten.
Google Currents ist für die interne Kommunikation in Unternehmen da. Privatnutzer können Google Photos für Fotos und YouTube für Videos nutzen. So versucht Google, die Funktionen von Google+ in seine Dienste einzubinden.
Es gibt auch andere soziale Medien Alternativen wie Facebook, Twitter, Instagram oder Linkedin. Jede Plattform hat eigene Stärken und Zielgruppen. Nutzer können so die beste Wahl treffen, die zu ihnen passt.