IŞIK KAYA & THOMAS GEORG BLANK
SECOND NATURE
FOTOPRINTS
2020
die fotografien der beiden künstler*innen, die in den usa leben, zeigen getarnte kommunikations- und überwachungsinfra-strukturen, artefakte des digitalen zeitalters, die teil der südkalifornischen landschaft wurden. kulturwissenschaftler bezeichnen die konsumorientierte umwandlung der umwelt in ein spektakel als „disneyfizierung“. sie kann in gewisser hinsicht als gesellschaftliche bevorzugung einer „‚gefälschten‘ ästhetik gegenüber einer ‚hässlichen‘ realität“ (amy clarke) begriffen werden. der französiche philosoph jean baudrillard schrieb dazu in seinem essay simulation: „disneyland wird als imaginär dargestellt, um uns glauben zu machen, dass der rest real ist, während in wirklichkeit ganz los angeles und das amerika, das es umgibt, nicht mehr real sind, sondern von der ordnung des hyper-realen und der simulation“.
baudrillards beobachtung, dass die beziehung zwischen simulation und realität in kalifornien radikal verdreht ist, weist auf diesen wandel und seine auswirkungen auf unsere wahrnehmung hin.
FESTIVAL FÜR DIGITALE KUNST, MUSIK
UND GEGENWARTSKRITIK
SCREENSHOTS DIGITALER KULTUR:
PHÄNOMENE UND POSITIONEN, DIE
SICH UNTER DEM EINFLUSS DER
DIGITALISIERUNG IN UNSERER KULTUR
ENTWICKELN.
SCHIRMHERR: OBERBÜRGERMEISTER DR. STEPHAN KELLER