jutta ravenna
„datenklangfenster, feld 6“
interaktive installation
2018
jutta ravenna (*1960 in düsseldorf) studierte bildende kunst und musik in düsseldorf und berlin. sie arbeitet als klangkünstlerin mit visuellen und akustischen fundstücken. im grenzbereich zwischen bildender kunst und musik erforscht sie intermodale wahrnehmungsqualitäten im verhältnis von hören und sehen.
"das kirchenfenster, in der mystik des mittelalters zur visualisierung religiöser legenden genutzt, wird als assemblage aus computerplatinen in einen neuen kontext implantiert und sonifizert. mittels eines pseudozufallsgenerators wird auf einigen leiterplatten ein weißes rauschen erzeugt. dieses wird bis hin zu stochastischen impulsen verlangsamt, um die oberfläche der datenskulptur perkussiv zum klingen zu bringen, indem impulse der folge von einsen und nullen des binärcodes auf dem fenster in serie gebracht und auf eine lautsprecherspule geschaltet werden.
der rechteckige raum vor dem daten-klangfenster ist abgegrenzt wie zum gebet. ein akustischer weihrauchkessel schwingt vor dem zweidimensionalen objekt vor und zurück und erweitert diesen raum durch einen an- und abschwellenden klang, der einen konkaven bogen in dem raum vor dem objekt zeichnet. dies geschieht abwechselnd in zwei richtungen des raumes. entfernt sich der schwingende lautsprecher vom hörer, wird der klang leiser, bei annäherung hingegen lauter. das rauschen der daten, welches auf dem datenfenster zu einzelimpulsen aufgelöst wird, ertönt aus dem lautsprecherpendel als verdichtetes rauschen.
auf textdisplays erscheinen ethische begriffe des anti-algorithmus wie wahrheit, schönheit und gerechtigkeit." jutta ravenna 2018
technik: jana debroth, rené wetzold
FESTIVAL FÜR DIGITALE KUNST, MUSIK
UND GEGENWARTSKRITIK
SCREENSHOTS DIGITALER KULTUR:
PHÄNOMENE UND POSITIONEN, DIE
SICH UNTER DEM EINFLUSS DER
DIGITALISIERUNG IN UNSERER KULTUR
ENTWICKELN.
SCHIRMHERR: OBERBÜRGERMEISTER DR. STEPHAN KELLER