KAILUM GRAVES
RECLINING NUDES
FOTOPRINTS
2018
pornographie ist einer der irritierendsten aspekte der online-kultur; von einigen als entwürdigend und frauenfeindlich, von anderen als befreiend empfunden. an dieser debatte ist der australische künstler kailum graves jedoch nicht interessiert, vielmehr untersucht er etwas, das angeblich eine ideologische unmöglichkeit ist – die darstellung der radikalen und rohen schönheit des weiblichen körpers durch einen männlichen künstler, die nicht zur sexuellen objektivierung von frauen beiträgt. pornographie mag als ein kurioses medium erscheinen; graves’ absicht ist es jedoch, frauen darzustellen, die ihre sexualität und ihr verhalten kontrollieren und nicht durch sie definiert werden, wie dies z.b. im klassischen motiv des liegenden akts geschieht. graves gefällt die idee, zu einer konstruktiven sexuellen debatte beizutragen, und mit seiner arbeit bewusst zu machen, dass die rückforderung sexualisierter frauenbilder und ihre rekontextualisierung als feministische ermächtigung keine wirkliche alternative zur patriarchalischen porträtmalerei bietet.
FESTIVAL FÜR DIGITALE KUNST, MUSIK
UND GEGENWARTSKRITIK
SCREENSHOTS DIGITALER KULTUR:
PHÄNOMENE UND POSITIONEN, DIE
SICH UNTER DEM EINFLUSS DER
DIGITALISIERUNG IN UNSERER KULTUR
ENTWICKELN.
SCHIRMHERR: OBERBÜRGERMEISTER DR. STEPHAN KELLER